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Channel: Medien Archive - joachimott journal
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Better Than New – Patagonias Worn Wear® Repair Truck & Facility

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Patagonia macht Werbung für eine spezielle Art der Nachhaltigkeit, die leider nur zu oft vernachlässigt wird: Alleine in einer Niederlassung in den USA sind bei Patagonia 45 Menschen damit beschäftigt, gebrauchte Kleidung auf Wunsch der Besitzer zu reparieren, auszubessern, zu flicken oder wie immer man passenderweise dazu bei High-Tech-Outdoorkleidung sagen mag.

Natürlich ist das zuallererst Werbung und ich weiß nicht, ob das ein kostenloser Service ist. Aber alleine schon, dass es das Angebot gibt und dass es funktioniert, ist für mich ein guter Grund, das auch hier wiederzugeben.

In unserer (ursprünglich schwäbischen) Familie hat reparieren einen hohen Stellenwert: Es wird so schnell nichts weggeworfen. Und was über Jahrzehnte etwas altbacken wirkte, hat in der jüngeren Vergangenheit neuen Charme gewonnen. Ausschlaggebend für des Festhalten an gebrauchten Dingen sind aber oft mehrere Ursachen.

Zum einen haben Dinge, die lange und zuverlässig in Gebrauch waren einen hohen Stellenwert – alleine schon durch Gewöhnung. Das gilt erst recht, wenn es sich um Kleidung handelt. Es gilt aber nicht nur für Lieblingsstücke, die über lange Zeit hinweg einen raschen Zyklus von Getragen-werden-ab-in-die-Wäsche-getragen-werden durchlaufen haben.

Technische Dinge landeten lange Zeit bei meinem Schwiegervater, der auf wundersame Weise mechanische Probleme löste und stets Quellen für Ersatzteile ausfindig machte. In jüngerer Zeit hat sich die Recherche und schließlich auch die Reparatur (aber seltener) auf die nächste Generation verlagert. Aber dennoch: Unsere Kinder, so scheint es, können mit dem sportlichen Ehrgeiz um den Erhalt von Dingen etwas weniger anfangen als wir.

Umso besser, dass Repair-Cafés oder solche Einrichtungen wie der Repair-Truck wieder in Mode kommen.


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