Ebooks hatten lange Zeit einen hohen Stellenwert als sogenannte Lead-Magneten. Ideal zum Beispiel, wenn man Interessenten für den eigenen Newsletter werben möchte. Nach einem teilweise inflationären Gebrauch des Begriffs E-Book richtet sich der Blick heute wieder auf das Wesentliche: Inhalte und Nutzwert. Damit sind E-Books als Online Marketing Instrument noch immer sehr attraktiv – für Anbieter und für Interessenten
Die Argumente für ein Ebook als Lead-Magnet sind schlüssig. Es fallen keine Herstellungskosten wie zum Beispiel Druckkosten oder Versand an. Das Verfassen der Texte sollte ein Leichtes sein. Denn man fühlt sich ja in diesem Themengebiet zuhause und will damit seine Expertise unter Beweis stellen. Und schließlich ist ein Ebook in der aktuellen Betrachtung nicht vergleichbar mit dem Aufwand für ein gedrucktes Buch, dass alleine schon vom Textumfang her einen beträchtliche Aufwand erfordert. Die meisten E-Books umfassen wenige Dutzend Seiten, ohne dass dies als Nachteil betrachtet werden würde. Vorteile bietet es für beide Seiten: Der Autor erhöht damit seine Reichweite, der Leser bekommt einen konkreten Nutzen.
Kompetenz zeigen
Wer heute seine Leistungen im Internet anbietet, ist auch in einer Nische nie alleine. Mitbewerber gibt es immer. In diesem Umfeld hervorzustechen bedeutet, Profil zu zeigen.
Für den Besucher ist das Geschehen auf der Website oft nur schwer einzuordnen. Hat da jemand nur eine tüchtige Agentur beauftragt oder steckt echte Expertise hinter dem Angebot? Auch die meist nur knappe Aufenthaltszeit auf einer Website erlaubt keine tieferen Einblicke.
Ein E-Book, in das man sich in einer freien Stunde vertiefen kann, zeigt in der Regel recht schnell, wie es um das Fachwissen des Website-Betreibers bestellt ist. Gehen die Inhalte in in die Tiefe oder gibt es nur vollmundige Werbesprüche?
Authentisch sein
Natürlich kann man auch ein E-Book aus mehreren Quellen im Internet und ohne Expertise zusammen schreiben. Und weil die Texte nicht online erscheinen, merkt vielleicht auch niemand, dass man sich an fremdem geistigem Eigentum bedient hat.
Für Authentizität ist deswegen nicht nur Fachwissen gefragt. Auch die ‘literarischen’ Fähigkeiten des E-Book-Verfassers sind gefordert. Denn es sollte erkennbar werden, dass man aus eigener Anschauung und Erfahrung berichtet. Und wenn das Ganze dann noch informativ und unterhaltsam zu lesen sein soll, dann braucht es schon einen Autor mit etwas Übung und Ausdrucksfähigkeit.
Authentisch können übrigens auch Bücher und E-Books sein, die man nicht selbst verfasst. Es spricht nichts dagegen, jemanden hinzuzuziehen, der mehr Erfahrung mit dem Schreiben und Formulieren hat. Als Journalist biete ich selbst diese Leistungen an. Und ich achte sehr darauf, mich beim Herausgeber sehr gründlich zu informieren: Seine Expertise soll im E-Book deutlich werden. Das verhält sich ähnlich wie beim Thema Pressemitteilungen.
Die journalistische Vorgehensweise bildet eine gute Basis dafür, dass am Ende ein gutes Produkt entsteht. Auch wenn der Auftraggeber bereits Material gesammelt hat und zur Verfügung stellt, wird der hinzu gezogene Autor sich auch persönlich informieren. In Telefonaten oder Zoom Meetings lassen sich – ähnlich wie bei anderen Recherchen und Reportagen – Informationen sammeln, die ein geübter Journalist auch in ein gut lesbares Buch verwandeln kann.
Persönlichkeit zeigen und Vertrauen aufbauen
Auch eine andere Fähigkeit aus dem Journalismus ist gefragt: Viele Dinge müssen für Leser vereinfacht und auf den Punkt gebracht werden. Bei aller Expertise und profundem Fachwissen sollte man sich beim Schreiben nicht zu sehr in den Details eines Themas verlieren. Außerdem ist es wichtig, dass Leser etwas über die Person erfahren, die dahinter steckt. (Gemeint ist der offizielle Autor. Der sogenannte Ghostwriter spielt hier keine Rolle. Er tritt nicht in Erscheinung und tritt in der Regel auch alle Rechte an dem Buch an den Auftraggeber ab.)
Diese persönlichen Aspekte tragen dazu bei, dass Darstellungen authentisch wirken und Vertrauen schaffen. Und diese positive Einstellung der LeserInnen ist letztlich entscheidend für den wichtigsten Schritt. Wenn es abschließend zu einer Kontaktaufnahme kommt, zu einer Anfrage oder gleich zu einem Auftrag oder einer Bestellung, ist das wohl wichtigste Ziel eines E-Books erreicht.
Selber machen oder Hilfe holen?
Das ist keine zu große Aufgabe für ein E-Book, mit dem man Anmeldungen zu seinem Newsletter generieren möchte und letztlich vielleicht auch Kunden gewinnen kann. Ein guter Newsletter ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Mit großer Verbreitung kann man dauerhaft über Produkten und Dienstleistungen informieren. Das E-Book als Lead ist also eine lohnende Sache.
Aber auch, wenn es ‘nur’ darum geht, das eigene Profil zu schärfen und ein Image aufzubauen, kann diese Darstellung die wichtigste Grundlage sein.
Abstufungen gibt es nicht nur beim Aufwand der Erstellung, sondern darin, wie weit man fremde Hilfe dafür in Anspruch nimmt. Generell ist jede Unterstützung hilfreich. So sollte auch jedes selbst verfasste Manuskript vor der Veröffentlichung von einem Außenstehenden gegen gelesen werden. Und die daraus sich ergebenden Anregungen und Kritik sollte man ernst nehmen.
Schon bei der Erstellung ist der Blick von außen auf das E-Book hilfreich. Schließlich werden auch die Leser zuallererst einen Überblick wollen, um was in dem E-Book geht. Beim Ausarbeiten, beim Schreiben, bei den Formulierungen ist es immer hilfreich, jemanden mit mehr Erfahrung in diesem Bereich hinzu zu ziehen.
Der Beitrag Ebooks gezielt nutzen für Image und Marketing erschien zuerst auf joachimott journal.